Johann
Puch / Janez Puh – ein Abriss
Die Zeit,
die Umgebung und die Persönlichkeit Johann Puchs – ein Abriss
Johann
Puch wurde am 27. Juni 18621 in einer Zeit großer, vor allem
politischer Veränderungen in Europa geboren. Der August 18592
brachte das Ende des Bachschen Absolutismus. Es war das Ende der
Kleinstaaterei, Italien vereinigte sich, Österreich verlor die
Lombardei und der Papst die Macht. Die nichtdeutschen Nationen
waren unzufrieden. In Österreich beginnt mit dem Oktoberdiplom
im Jahr 1860 und dem Februarpatent 1861 die sogenannte
Verfassungsära, die in vielerlei Hinsicht bis zum Zerfall der
Monarchie im Jahr 1918 – das war einige Jahre nach Puchs Tod -
erhalten blieb. Johann Puch starb am 19. Juli 1914 in Zagreb.
Der Verlust der Lombardei und Venetiens spiegelt die Politik
eines Monarchen wider, der seine Ungeschicklichkeit mit dem
Verlust von Ländern bezahlt, in denen es keine deutsche Bevölkerungsmehrheit
gibt. Trotzdem gelang es dem Kaiser, auch unter den
nichtdeutschen Nationen, darunter den Slowenen, viele
Kaisertreue um sich zu scharen, die in einer starken und
konservativen Monarchie eine wirksame Verteidigung gegenüber
der italienischen, deutschen und ungarischen Gefahr sahen. Der
staatliche Rahmen der Monarchie kam in wirtschaftlicher Hinsicht
einem Großteil der Menschen entgegen, politisch jedoch tauchten
Forderungen nach Sprachautonomie, verbunden vor allem mit der
Forderung nach dem Gebrauch der Muttersprache, in unserem Fall
der slowenischen Sprache, in Ämtern und Schulen auf. In der
Folge wurden dann politische und wirtschaftliche Autonomie
gefordert. In diese Welt wurde Johann Puch als österreichischer
Staatsbürger slowenischer Nationalität in der Steiermark, in
der Bezirkshauptmannschaft Pettau, in der Pfarre St. Lorenz, in
der Gemeinde Sakušak und dem Weiler Oblaèek – in den
Geburtsmatriken wird er auch Oblaèjak genannt - geboren. Er war
das zweite Kind3 (nicht das siebte) der Kleinbauern-Keuschler
(und nicht der Häusler) Franz Puch aus Zagorje und Neža, geb.
Cizerl aus Sakušak. Heute ist Sakušak einer der Weiler der
1994 neu gebildeten Gemeinde Juršinci.
Juršinci
Der Ort
Juršinci wird 14094, die Kirche St. Lorenz schon 13225 zum
ersten Mal erwähnt. Zur Zeit Johann Puchs fiel Juršinci unter
die Bezirkshauptmannschaft Pettau, ab dem Jahr 1918 gehörte es
in den Bezirk Pettau und ab dem Jahr 1957 in die Gemeinde
Pettau. Kirchenrechtlich war Juršinci eine Filiale der Pettauer
Urpfarre – unter der Kirche St. Oswald und unter dem Patronat
der Pettauer Pfarre St. Georg. Dies hatte viele Verbindungen
zwischen Pettau und Juršinci zur Folge. 1807 wird die Schule im
Ort erwähnt. Dem Lehrer, dem Geistlichen Peter, Sohn des
Nikolaj aus Hvaletinci, begegnen wird schon 1466.6 Zur
Volksschulzeit Johann Puchs war die Schule eine einklassige, in
der Knaben und Mädchen gemeinsam unterrichtet wurden. Im Jahr
18797 wurde sie in eine zweiklassige umgewandelt. In dieser
zweiklassigen Schule soll auch Johann Puch angemeldet gewesen
sein, und zwar schon zu einer Zeit, als er die Schlosserlehre
absolvierte. Die Bewohner von Juršinci waren sich dessen bewußt,
daß erst die Bildung das Tor zur Welt öffnet, und so
versuchten sie ihren Kindern Bildung beizubringen. Die Kinder
studierten im nahegelegenen Graz oder Varaždin. Die Knaben von
Juršinci hielten sich während ihrer Studienjahre durch
Stipendien heimischer Geistlicher über Wasser. Ein anderer Weg,
sich das notwendige Studiengeld zu besorgen, bestand darin, gute
Weine zu verkaufen und bis zum Jahr 18948, als die Reblaus die
Weinberge vernichtete, auch Pfropfreben. In Juršinci wurde
19059 die erste Rebgenossenschaft der Monarchie gegründet, die
noch immer besteht. Sie wurde auf Betreiben des Einheimischen
Franz Matjašiè, des steirischen Winzeraufsehers, gegründet.
Auch heute ist der Verkauf von Pfropfreben der
Paradewirtschaftszeig in Juršinci. Gute Weine, vor allem im
Gasthof bei der Kirche in Juršinci, sind mit dem Namen von
Johann Puch eng verbunden. Auch das Dorf Rotman in der Pfarre
Juršinci, wo Johann Puch beim Schlossermeister Kraner in die
Lehre ging, erinnert an ihn. 187710 erhielt Puch in Pettau nach
dreijähriger erfolgreicher Ausbildung ein Zeugnis. Er beendete
seine Lehrzeit genau in dem Jahr, als in Pettau die Gewerbliche
Fortführende Schule für Schmiede, Kesselschmiede, Schlosser,
Radmechaniker, Tischler und Schneider gegründet wurde.
Pettau
war zu
Puchs Zeit eine Stadt mit eigenem Statut, 392411 Einwohnern und
Sitz des Bezirksschulrats, des Gerichtsbezirks, der Propstei
etc. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann Pettau
mit anderen Städten, darunter Graz, zu wetteifern. Eine
Gasbeleuchtung wurde installiert, Gehsteige wurden gebaut, das
Drauufer befestigt und eine Promenade mit einem Musikpavillon
gebaut. Die Stadt erhielt ein neues Schlachthaus, eine Dampfmühle
und eine Säge, ein Oberstufengymnasium, ein neues Magistratsgebäude,
ein Theater mit einer neuen Fassade, ein Knabenheim und eine
Knabenschule, neue bemalte Fenster in der Propsteikirche. Die
nationale Zusammensetzung der Stadtbevölkerung begünstigte
Menschen mit deutscher Umgangssprache und auch das äußere Bild
der Stadt mit den vielen deutschen Aufschriften vermittelte
einen solchen Eindruck. Die Stadtverwaltung und die Politiker
waren großdeutsch orientiert, was nationale Spannungen sowohl
in der Stadt als auch in der fast zur Gänze slowenischen
Umgebung zur Folge hatte. In der Stadt erschienen auch zwei
Zeitungen, nämlich seit 1890 die Pettauer Zeitung und ab 1900
der Štajerc, die eine auf deutsch, die andere auf slowenisch
mit offensichtlich deutschnationalem Vorzeichen. Das gewerbliche
Schulwesen mit der großen Tradition in der Ausbildung von
Lehrlingen der seit dem Mittelalter bestehenden Innungen begann,
als Johann Puch seine Lehrzeit schon abgeschlossen hatte und
sich nach Radkersburg zum Meister Gerschack aufmachte, um dort
als (Wander-) Geselle zu arbeiten.
Oberradkersburg
und Radkersburg
Der bis
zum Zerfall der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1918 am
rechten und linken Murufer gelegene "Zwillingsort",
war wichtig für Johanns Entwicklung, da er hier national
gemischtes Gebiet kennenlernte. Nur der obere und der äußere
Gries in unmittelbarer Nähe des rechten Murufers neben dem
Schloß auf dem Hügel über Radkersburg sind der Kern des
heutigen Gornja Radgona. Diese Ortsteile umfaßten 1880 43 Häuser
und 229 Einwohner. Alle Bewohner waren Katholiken slowenischer
Umgangssprache. Auf dem Schloß gab es nur ein Gebäude mit
sieben Bewohnern. Johann Puch wurde in Radkersburg am linken
Murufer in der Werkstatt des Meisters Gerschack in den 70iger
Jahren des 19. Jahrhunderts ausgebildet, wie Ivan Rihtariè erwähnt.
Graz
1880
trat Johann Puch, nachdem er seine Lehr- und Wanderjahre
abgeschlossen hatte, den Militärdienst in Graz an, wo er als
ausgebildeter Schlosser zunächst dem Grazer Zeughaus zugeteilt
wurde, um danach Schlosser im Regiment zu werden, wo er es ob
seines Könnens und Fleisses zum Obermechaniker des Regimentes
brachte. Nach beendetem Militärdienst kehrte er für kurze Zeit
nach Juršinci zurück. Danach verließ er seinen Heimatort und
ging nach Graz, das damals eine Blütezeit erlebte und zur Großstadt
wurde. Die Einwohnerzahl der Stadt – an die 112 000 in den
Jahren 1870 bis 189012 – stieg am rechten Murufer um fast 40%.
In dieser Zeit stieg die Bautätigkeit in Graz sprunghaft an,
nur die Eingriffe in die kommunale Infrastruktur waren weniger
erfolgreich. Aus der sozialen Struktur der Stadt geht hervor, daß
der größte Teil der Bevölkerung zu den unteren sozialen
Klassen zählte. Den größten Anteil an Beschäftigten wiesen
die Industrie und das Gewerbe auf. Was die politische
Orientierung angeht, so war Graz zur Jahrhundertwende
deutschnational ausgerichtet, was die antihabsburger und
antislawischen bzw. antislowenischen Tendenzen noch verstärkte.
In der Stadt gab es fünf größere Zeitungen. Es bildeten sich
zahlreiche Handelsunternehmen, und wegen der neuen
Verkehrsmittel gab es auch neue Verkehrswege zu Lande und in der
Luft, weniger auf der Mur. Graz war aber nicht nur Wirtschafts-
und Handelsstadt, sondern auch Bildungszentrum mit einer langen
Universitätstradition. Auch in den Theatern, auf
Musikveranstaltungen und auf dem Gebiet der Darstellenden Kunst
taten sich neue Entwicklungen auf. Das literarische Schaffen blühte
auf. Es gab viele Unterhaltungsmöglichkeiten, gut zu essen und
zu trinken war kein Problem. Nach Elke Hammer behielt Graz trotz
der vielen Veränderungen, die es zur Jahrhundertwende erlebte,
seinen Charme bei.
Johann
Puch
verwendete
in den zwei Jahren für den Kampf um den Erhalt der
Arbeitsbewilligung und den Erwerb von Räumlichkeiten für eine
mechanische Werkstatt in Graz ungeheure Energien. Wegen eines
ablehnenden Bescheides des Grazer Stadtrates wandte er sich
sogar an das Innenministerium. Puch stellte fest, daß die Gründe
für die unbegreifliche Ablehnung seiner Reparaturwerkstatt für
Räder auf erfundenen Angaben von Gemeinderäten fußten.13 1889
erhielt er schlußendlich die Arbeitsbewilligung, und im selben
Jahr heiratete er in Graz Maria Reinitzhuber, die Tochter seines
Wohnungsvermieters in der Strauchergasse 18, in der Pfarre
Mariahilf. Das Jahr 1889 ist verbunden mit der Herstellung des
ersten bekannten Puch-Rades,14 eines sichereren und handlicheren
Rades als seine Vorgänger es waren. In diesem Jahr begann auch
der Aufstieg von Johann Puch, der in 10 Jahren vom
Gewerbetreibenden zum Fabriksbesitzer aufstieg und bereits
190015 Motorräder und erste Autos konstruierte. Schon 1901 ließ
er seinen ersten Antriebsmotor patentieren und 1902 gelang es
ihm, sowohl ein Auto als auch einen Motor zu präsentieren.
Zugleich kämpfte er für die Anerkennung seiner Patente und
Erfindungen, derer es an die 30 gibt. Nach Sandi Sitar16 ist
Johann Puch der Autor einiger Patente, bei anderen der Mitautor
und bei dritten der Projektleiter. Puchs Erfindungen übertreffen
bei weitem das Bild des großartigen Mechanikers. Das Patent
eines vierzylindrigen Boxermotors in seiner Variante ist bis
heute nicht realisiert worden. Johann Puch übertraf in Graz mit
der Radproduktion alle Konkurrenten und öffnete Österreich das
Tor zu Europa. Puch-Räder drangen bis nach England und
Frankreich vor, die als Heimatländer des Rades galten. Johann
Puch verkaufte seine Räder auch selbst, und zwar dadurch, daß
er bei Radrennen, bei welchen seine Räder siegten, Käufer
anwarb. Auf diesen Radrennen sah er auch, wo die Konkurrenz
stand. Besondere Aufmerksamkeit widmete er der äußeren Gestalt
seiner Produkte, seiner Plakate17, Flugblätter, Preislisten,
Verkaufskataloge – überall kam sein Sinn für Ästhetik und fürs
Detail zum Ausdruck. Johann Puch wurde durch zahlreiche Autoren
in Österreich sehr bekannt, weshalb von seiner Fabrik, die 1912
nach einige Quellen 1000, nach anderen 1200 Arbeiter beschäftigte,
hier nicht die Rede sein wird. Die Steyr-Daimler-Puch
Fahrzeugtechnik A Company of MAGNA feiert in diesem Jahr ihren
100jährigen Bestand und wird dies selbst tun.
Schlußwort
Der
Großindustrielle und Erfinder Johann Puch wurde auf
slowenischem Boden geboren und ausgebildet. Seine Intelligenz
erblickte in der Prlekija in den Windischen Büheln das Licht
der Welt. Dieser Heimat blieb er treu, wenn er auch nach Graz
ging. Oder, um es mit den Worten von France Bernik18 (Mitglied
der slowenischen Akademie der Wissenschaften, Anm. d. Ü.) zu
sagen, "Als er vor der schicksalhaften Entscheidung stand,
zu Hause zu bleiben und seinem Drang nach Neuem nicht
nachzugeben oder die Grenzen der Heimat zu sprengen und sein
Talent zum Wohl der Allgemeinheit zu entwickeln, wählte Johann
Puch das letztere, den schwereren Weg, blieb sich aber selbst
treu und fand darin den Sinn des Lebens. Gleichzeitig erwarb er
sich damit den Ruhm eines internationalen Erfinders. Deshalb
sollte man ihn nicht bloß mit nationalen oder ideologischen Maßstäben
messen, um so mehr, als er sich selbst nie in die eine oder
andere Richtung geäußert hat. Unzweifelhaft bleibt aber eines:
Der Geburt und der Muttersprache nach war Puch Slowene, durch
seine Arbeit aber überragte er seine Herkunft und leistete Großes
für den technischen Fortschritt der Menschheit. Johann Puch war
nicht bloß ein Zeitgenosse der Industriellen Revolution,
sondern ein aktiver Betreiber, bedeutend auch für die heutige
Zeit, in der viele davon überzeugt sind, daß moderne Autos
ganz anders gebaut sind als z.B. Puchs Modelle aus der Zeit der
Jahrhundertwende, nur weil diese Zeit schon lange zurück liegt.
Nach Breda Kegl und Stanislav Pehan19 "gilt das natürlich
für die äußere Form, die Ausstattung und die Leistungskapazität
der Autos. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß die
Grundprinzipien der Funktion die gleichen geblieben sind wie zur
Zeit des Erfinders Johann Puch". Und die Bedeutung von
Puchs Ideen für unsere Zukunft, werden sie noch aktuell sein
und Umwälzendes bringen? Wenn wir sein Werk nur gut genug
studieren und kennen, kann es daran keinen Zweifel geben!
Archivrätin
Kristina Šamperl Purg arbeitet für das Historische Arhiv
Pettau und ist Leiterin des Projektes über Johann Puch.
Der
Band Janez Puh - Johann Puch - Èlovek, izumitelj, tovarnar,
vizionar (ISBN 961-6305-01-8), Ptuj 1998, ist im Buchhandel erhältlich
oder direkt beim Zgodovinski arhiv Ptuj, Muzejski trg 1, 2250
Ptuj zu bestellen.
1Rojstna
matièna knjiga fare sv. Lovrenca za èas od 1826 do 1864, str.
250, Original im Mariborer Archiv
2 Gestrin - Melik, Slovenska zgodovina 1791 - 1918, Lj. 1966,
S.133 ff.
3 Albert Struna, Janez Puh – Johann Puch avstrijski
industrialec slovenskega rodu, Ljubljana 1963, S. 5f.
4 Leksikon dravske banovine, Ljubljana 1937, St. 513f.
5 Pfarrchronik von St. Lorenz 1867-1927, Angaben für die Zeit
von der ersten Nennung der Kirche 1322 bis 1927, S. 51, das
Original befindet sich im Pfarramt St. Lorenz, Juršinci.
6 Vgl. Anm.oben, S. 147.
7 Die Schulchronik wurde 1878 begonnen und bis 1931 geführt,
Angaben für den Zeitraum zwischen 1806 und 1931, das Original
befindet sich in der Volksschule Juršinci.
8 75 let organiziranege trsnièarstva v Juršincih, Ptuj 1981,
S. 1-8.
9 Vgl. Anm. oben, S. 9.
10 Hans Seper, 100 Jahre Steyr-Daimler-Puch AG, 1864-1964, Wien,
S. 40.
11 Special Orts-Repertorium von Steiermark, Wien 1893, S. 2.
12 Elke Hammer, Mesto v obdobju sprememb – politièni,
gospodarski, socialni in kulturni odnosi v Gradcu na prelomu
stoletja, Janez Puh – èlovek, izumitelj, tovarnar, vizionar,
Ljubljana 1998, S. 55-60.
13 Hans Seper, 100 Jahre Steyr-Daimler-Puch, Wien 1964, S. 41.
14 Hilde Harrer, Pregled tipov koles, motornih koles in
avtomobilov okoli leta 1900, Janez Puh . èlovek, izumitelj,
tovarnar, vizionar, Ljubljana 1998, S. 131.
15 Vgl. Anm. oben, S. 139.
16 Sandi Sitar, Puhovi patenti, Janez Puh – èlovek,
izumitelj, tovarnar, vizionar, Ljubljana 1998, S. 129.
17 Die Kunst des Banalen, Ausstellungskatalog, Stadtmuseum Graz,
Gerhard M. Dienes, Ausdruck der Zeit, S. 44, vgl. auch Anm. 14,
S. 136.
18 Aus der Ansprache anläßlich der Buchpräsentation über
Johann Puch auf dem Pettauer Schloß am 18.12.1998.
19 Breda Kegl, Stanislav Pehan, Puhova odkritja v primerjavi s
sodobno avtomobilsko industrijo, Janez Puh – èlovek,
izumitelj, tovarnar, vizionar, Ljubljana 1998, S. 159.
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Childhood
and Education
Jurij
Vega was born on March
23, 1754 in Zagorica, small village near Ljubljana.
When he was 6 years old his father
died. Jurij (German=Georg, English=George) was educated first in
Morav"ce and later in 1767 he attended for 6 years high
school in Ljubljana. (subjects: latin, greek, verouk, german,
history, geography, science, mathematics). At that time there
were about 500 students there. He was a schoolfellow of Anton
Toma"z Linhart, Slovenian writer and historian. Jurij Vega
completed high-school when he was 19, in 1773. After completing
lyceum in Ljubljana he became navigational engineer. Tentamen
philosophicum, a list of questions for his
comprehensive exam was preserved and is available in Mathematical
Library in Ljubljana. The problems cover the following areas:
logic, algebra, metaphysics, geometry, trigonometry, geodesy,
stereometry, geometry of curves, ballistics and general and
special physics.
Life
and Death
Jurij
Vega left Ljubljana five years after graduation and entered
military service in 1780 as professor of mathematics at the Artillery
School in Vienna. At that time he started to sign his last name
as Vega and no longer Veha. When Jurij Vega was 33 he married
Josefa Svoboda, a Bohemian noble who was 16 at that time. In
September 1802 Jurij Vega was reported missing. After searching
for a few days his body was found in Danube near Vienna. The
police report concluded that it was an accident. However, the
true cause of his death remains a mystery.
War
Vega
participated in several wars. In 1788 he served under
Field-Marshal Gideon
E. Laudon in a campaign against the Turks at
Belgrade. His commanding several mortar batteries considerably
contributed to the fall of the Belgrade fortress. Between 1793
and 1797 he fought French Revolutionary under the command of
General Wurmser. He fought at Fort Luis, Mannheim, Mainz,
Wiesbaden, Kehl and Dietz. In 1795 he had two 30-pound mortars
cast, with conically drilled bases and a greater charge, for a
firing range up to 3280 yards. The old 60-pound mortars had a
range of only 1960 yards.
Logarithms
Vega
published a series of logarithm table books. The first one
appeared in 1783. Much later, in 1797 it was followed by a
second volume that contains a collection of integrals and other
useful formulae. His Handbook
that was originally published in 1793 was later translated in
several languages and appeared in over 100 issues. His major
work was Thesaurus Logarithmorum Completus that was first
published in 1794.
Textbooks
Over
the years Vega wrote a four volume textbook Vorlesungen
ueber die Mathematik. Volume I appeared in 1782 when
we was 28 years old, Volume
II in 1784, Volume III in 1788 and Volume IV in 1800.
His textbooks also contain interesting tables. For instance one
can find in Volume II closed form expressions for sines of
multiples of 3 degrees. They are written in a form
that is easy
to work with.
Papers
Vega
wrote at least six scientific papers.
The most important one is the one published in 1789 in which he
calculated 140 decimal places of pi. The previous record was 113
figures and his record stood for over 50 years. Although he
worked in subjects like ballistics and astronomy, his major
contributions are in mathematics of the second
half of the 18th century.
Honors
Jurij
Vega was a member of the Academy of Practical Sciences in Mainz,
the Physical and Mathematical Society of Erfurt, the Bohemian
Scientific Society in Prague, and the Prussian Academy of
Sciences in Berlin. He was also an associate member of the
British Scientific Society in Goettingen. He was awarded the Order
of Maria Theresia on May 11, 1796. In 1800 Jurij
Vega obtained a title of hereditary baron
including the right to his coat
of arms.
Slovenian
PTT issued a stamp
honouring Jurij Vega and the National Bank of Slovenia issued a 50
Tolar banknote in his honour.
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